Wir halten den Sommer fest. Denn die Freuden des Spätsommers, also sozusagen Herbst- Grüne Tomaten, sind jetzt erntereif! Auch hier gibt es immer mehr Genießer*innen, die diese Köstlichkeit nicht missen mögen. Denn die noch unreifen „grünen“ Tomaten schmecken einfach genial – als Chutney oder „green-fried“ – wie in  den USA. Heute gibt es ein Rezept, welches Petra und ich in ihrem letzten Winterbesuch im veganen Friedberger Cosmoscafe bei Augsburg, genießen durften. Thomas Baur, der Koch hat uns sein Geheimnis verraten…. Wie immer – ob mit oder ohne Hochleistungs-Mixgerät – klappt dieses Rezept auch mit jedem anderen Mixer.

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Zutaten: 500 g rote Zwiebeln, 2 rote Paprika, 400 g grüne Tomaten, 40 g Salz, Currypulver, Chilipulver, 500 g Kräuteressig o. weißer Balsamico, 500 g Rohrohrzucker, mittelscharfer Senf, Mehl

Vorbereiten: ca. 6 Gläser, 250 g  – mit kochendem Wasser ausspülen.

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Schritt 1

500 g Zwiebeln in Stücken
2 Stück rote Paprika (hatte grüne aus dem Garten…)
400 g grüne Tomaten
30 – 40 g Salz (hab 40 g genommen)

2 EL Oel (Bratöl) 

im Mixtopf, 6 Sek./ Stufe 5 zerkleinern – in eine Schüssel füllen und über Nacht ziehen lassen. (Alternativ: Zwiebeln und Paprika zerkleinern, Salz hinzufügen und über nacht ziehen lassen.)

Je nach Geschmack, breiig oder stückig pürieren.

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Schritt 2

1 EL Currypulver
1 EL Cayenne Pulver (hab getrockneten Chili aus dem Garten verwendet)
500 g Kräuteressig oder weißer Balsamico Essig
500 g Zucker ( Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker)
2 EL Mittelscharfer Senf
2 EL Mehl (Dinkelvollkornmehl) – bei viel Flüssigkeit – ruhig doppelte Menge Mehl verwenden!
dazugeben und entweder unter regelmäßigem Rühren im Topf ca. eine halbe Stunde auf kleiner Flamme köcheln. Mehl hier in etwas Wasser auflösen und unterrühren!

oder im Mixtopf, im Linkslauf 3 Sek./ Stufe 3,5 untermischen und dann mit der Varomagarstufe, 30 Minuten köcheln15 Minuten Stufe 1,5, die zweiten 15 Minuten dann auf Stufe 1 (eventuell Messbecher abnehmen und Garkörbchen als Spritzschutz auf den Deckel legen…)

Heiß in sterile Schraubgläser abfüllen; hält bis zu einem Jahr – absolut sauber arbeiten; offene Gläser im Kühlschrank aufbewahren.

Und jetzt steht dem Schlemmen nichts mehr im Weg…mit veganer Sahne verdünnt und warmgemacht, lecker zu Nudeln, pur als Brotaufstrich, zum Grillen, für Partys als Dip – das Grüne Tomaten Chutney ist absolut vielseitig einsetzbar. Probiert es aus und kommentiert wie Ihr es findet….

Ich sage auf alle Fälle herzlichen Dank an Thomas Baur  für das geniale Rezept mit den oftmals „übrigen“ grünen Tomaten.

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Zum Thema Solanin/Tomatin

Unreife Tomaten enthalten das Glykoalkaloid Solanin (manchmal auch als Tomatin bezeichnet)

Werden grüne Tomaten zu Konfitüre verarbeitet, wie das in Südeuropa üblich ist, sinkt der Solaningehalt im Endprodukt um etwa 35%, da die Tomaten durch Zugabe von Zucker sozusagen verdünnt werden. Das Solanin wird durch das Erhitzen allerdings nicht zerstört (so erhalten z.B. auch Kartoffelchips teilweise noch geringe Mengen Solanin!).

Geht man von einer für den Menschen toxischen Dosis von 25 mg Solanin aus,  so kann man grüne Tomaten als gesundheitlich unbedenklich werten. Somit für viele Hobbygärtner eine Möglichkeit, im Herbst die Grünen Tomaten aus ihrem Garten sinnvoll zu verarbeiten. Vom maßlosen Verzehr der Früchte muß abgeraten werden. 

…so kurz vor Halloween – vielleicht ein wichtiger Tipp! Und vielleicht habt Ihr auch Lust mit einem Brot und oben darauf unserem Grünes Tomaten – Chutney/Relish – den kultigen Film Grüne Tomaten   zu genießen..gaaaanz ohne Hintergedanken natürlich; wenn ihr wisst was ich meine.

Herzliche grün-tomatige Grüße aus Binswangen

Eure Heidi