Aşure – Das Festmahl von Noah…

… man sagt, nachdem die grosse Sintflut vorbei war und Noah wieder festen Boden betreten hatte, wurde alles was noch auf der Arche in der Küche zu finden war zu einer Süssspeise verkocht und mit den Überlebenden als Festmahl verspeist…

So entstand Aşure (sprich: Aschure). Jedes Jahr um diese Zeit, wenn es langsam kühler wird und die Tage kürzer, wird Aşure gekocht. Es gibt einen bestimmten Aşure Tag (am 10. Tag des arabischen Monats Muharram – dieses Jahr war es der 23. Oktober), aber auch die Tage danach wird noch fleissig Aşure gekocht und an Nachbarn und Freunden verteilt. Es werden davon immer riesen Töpfe gekocht, ich hab für euch die Menge natürlich reduziert. 😉

Ich liebe Aşure und geniesse es sehr wenn wir von Nachbarn und Freunden “beliefert“ werden. Nachdem wir ja jedes Jahr soviel geschenkt bekommen hab ich es noch nie selbst gemacht, aber dieses Jahr dachte ich, ich möchte das unbedigt mal selber machen und natürlich kochte ichs in erster Linie für euch… 🙂

Weitere leckere türkische Rezepte findet ihr in unserem Buch “Zwischen Orient und Okzident“.

Ich geb zu, Aşure liest sich etwas seltsam… Bohnen, Kichererbsen in einer Süssspeise??… Unvorstellbar… aber versucht es einfach mal, es schmeckt wirklich unvorstellbar lecker…

1 Tag vorher:

250 g geschaelte Weizenkörner in reichlich Wasser einweichen.

Wenn es schnell gehen muss und ihr spontan Lust auf Aşure habt, dann klappt auch Couscous, grober Bulgur oder Ebly… Einfach dann roh zum Reis, Trockenfrüchte etc. dazugeben und die Wassermenge auf ca. 2 Liter erhöhen.

geschaelte Weizenkörner

Am naechsten Tag:

Die gequollenen Weizenkörner absieben und abwaschen. In einem grossen Topf mit  1,75 L Wasser ( Also 1 Liter + 750 ml) ca. 15 Min. weichkochen.

250 g gekochte weisse Bohnen (aus Glas/Dose- abgewaschen)

250 g Kichererbsen (aus Glas/Dose- abgewaschen)

100 g gewaschenen Rundkornreis  (roh)

5 getr. Feigen- klein gewürfelt

8 getr. Aprikosen- klein gewürfelt

75 g Rosinen

30 g Korinthen

1 Zimtstange

3 getr. Nelken

zufügen und 15 Min. weiter köcheln.

250 g Zucker

Saft einer grossen Orange

1 TL ger. Orangenschale

75 g ganze Haselnüsse

zufügen und weitere 15 Min. fertig köcheln. Wenn es zu dick wird Wasser nachfüllen.

1 Granatapfel nach unserem Video  entkernen und

100 g gemahlene oder gehackte Walnüsse

30 g gemahlene Pistazien (Optional, sieht halt schön aus… 😉 )

etwas Zimtpulver

herrichten.

Die Flüssigkeit der fertigen Aşure sollte nicht so fest wie Pudding sein, auch nicht dünn wie eine Suppe, sondern saemig- etwa wie Vanillesosse. Es schmeckt aber natürlich auch wenn es fester ist. Es quillt auch aufjedenfall nach, deshalb ist es eh schwierig die richtige Flüssigkeitsmenge anzugeben. Wenn es zu pampig wird, einfach etwas Wasser unterrühren.

Zum Anrichten Aşure in Schaelchen füllen und mit Granatapfelkerne, gemahlene Nüsse und etwas Zimt bestreuen.

Bei mir sind noch rosa Granatapfelkerne drauf, das ist eine süsse Granatapfelart, die Schale ist grün, gibts in Deutschland glaub ich nicht. Ist für dieses Rezept auch nicht nötig (ich hab die halt im Garten… 😉 )…

Am besten schmeckt Aşure noch warm… ihr könnt es als süsses Hauptgericht essen oder so wie wir als Nachtisch oder Zwischenmahlzeit.

Eigentlich kommt noch mehr Zucker rein, ich hab die Menge reduziert… 😉 … Von der Süsse ist es jetzt etwa wie Milchreis.

Achtung!!! Denkt jetzt nicht Aşure ist immer vegan und wenn eure lieben türkischen Nachbarn euch etwas anbieten könnt ihr beruhigt essen… Nein!! Es gibt paar  Rezepte da kommt zum Wasser noch Milch dazu, aber es gibt auch ganz viele Rezepte ohne Milch… deshalb lieber nachfragen. 😉

Geschaelte Weizenkörner, weiss ich jetzt nicht wie das Angebot so ist. Aufjedenfall bekommt ihr die im türkischen Supermarkt. Ungeschaeltes Getreide geht sicher auch, hat halt dementsprechend eine laengere Kochzeit.

So, ich geh jetzt zu meinen Nachbarn und verteil jedem ein kleines Schüssele… 😉 … viel ist es ja nicht, den Rest essen wir selber… 😉 , schmeckt auch noch am naechsten Tag.

Ganz liebe Grüsse aus Antalya

Pedi